Bruno Weber

Bruno vor der Wiener Eule (1984)

Einzige Aufnahme von Bruno Weber im Alter von ca. 11 Jahren mit seinem jüngeren Bruder Benni (um 1942)

Bruno in der Katzenskulptur im Wald (um 1985)

Bruno Weber (1931 - 2011)

Im Stierenpavillon
hat Bruno Weber seine letzte Ruhestätte
gefunden;
seine Urne wird hier aufbewahrt.
Die Glocke hat den Tag hinausgeläutet.
Der Duft der Blüten läutet nach.
Bashô

Einweihung
des Mammuts im Paul Scherrer Institut,
Villigen AG (2000)
links von Bruno
Weber: Prof. Ralph Eichler, 1998 bis
2002 Stellvertretender Direktor des
PSI
Bruno Weber (10.4.1931 - 24.10.2011) bezeichnete sich als Gesamtkunstwerker und gehört zur Gruppe der Phantastischen Realisten.
In seinem Eltern- wie Geburtshaus, Baujahr 1812, begegnet er zum ersten Mal der Kunst: Die Proportionen von Mauerwerk und Ziegeldach, von Türen, Fenstern und dem Balkon waren spannungsvoll. Vor dem Haus stand im Schatten einer 200-jährigen Linde ein alter Dorfbrunnen. Durch diese Idylle floss ein fischreicher Bach, gesäumt von alten Weiden.
Als Zwölfjähriger begann er mit Ölfarben zu malen. Der Zürcher Maler Max Gubler, den er im Atelier besuchte, ermunterte ihn, die hiesige städtische Kunstschule zu besuchen.
Weber besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich unter Johannes Itten, dem Begründer der Farbenlehre. - Zu jener Zeit dachte er nur daran, Maler zu werden. Wie bedauerte er die Bildhauer, die sich mit schweren Materialien auseinanderzusetzen hatten! - Später brauchten seine Betonplastiken viele Tonnen Material, um ihre Formen zu füllen. - So kam er wohl nicht über das Handwerk zur Skulptur, sondern über seinen zuweilen geradezu barock anmutende dreidimensionale Malweise, die in seinen späten Bildern stark in den Vordergrund tritt. Danach begann er eine Ausbildung als Lithograf bei Orell Füssli, ebenfalls in Zürich. Es folgten verschiedene Studienreisen.
10.04.1931 | Geboren als dritter von fünf Söhnen von Jean und Sophie Weber in Dietikon/ZH |
1938 | Primar- und Sekundarschule in Dietikon |
1947 | Kunstgewerbeschule in Zürich bei Max Gubler und Johannes Itten, dem Begründer der Farbenlehre |
1949 | Ausbildung als Graphik-Lithograph bei Orell Füssli |
1950 | Studienaufenthalt in Rom, Studienreisen nach Italien, Griechenland und in die Tschechoslowakei |
ab 1962 | Beginn mit dem Bau des Bruno Weber Skulpturenparks auf 15'000 m2 in der Gemeinde Spreitenbach. Dieser grösste Kunstpark der Schweiz, ein Gesamtkunstwerk und Atelierwohnhaus mit 25 m hohem Turm, ist sein ständig wachsendes Lebenswerk. |
1966 | Verbindung mit Maria Anna Godon, Keramikerin |
1971 | Erste grosse öffentliche Arbeit für das Restaurant Tantris, München |
1972 | Geburt der Zwillingstöchter Mireille und Rebecca |
1984 | Wiener Eulenmenschen für die Bibliothek der Technischen Universität Wien |
1990 | Platzgestaltung für das Berghotel Uto Kulm auf dem Üetliberg, dem Zürcher Hausberg |
1992 | Verschiedene Skulpturen für den «Gang des Besuchers» bei der Weltausstellung Expo'92 in Sevilla |
1993 | Modell des Skulpturenparkes auf dem Monte Veritas |
2001 | Kulturpreis der Gemeinde Spreitenbach |
2003 | 40-Jahr-Jubiläum des Bruno Weber Parks |
2006 | Eröffnung der Skulpturenwege in Dietikon und Spreitenbach zum Bruno Weber Park |
2007 | Weiterausbau des Wassergartens mit dem Sockelgeschoss des Wassergartensaals |
2011 | Feier zum 80. Geburtstag mit Übergabe des Dietikoner Kulturpreises im Stadthaus Dietikon |
2011 | Am 24. Oktober verstarb der Bildhauer und Maler Bruno Weber im Kreise seiner Familie. |
Grössere öffentliche Arbeiten
2009 | Seepferdkreisel mit sechs Seepferdchen, Spreitenbach |
2009 | «Die vier Elemente», Säulengestaltung, EKZ Dietikon |
2006 | Bruno-Weber-Weg ab Bahnhof Dietikon beziehungsweise ab Gemeindehaus Spreitenbach zum Bruno Weber Park |
2004 | Entwürfe für Mosaikarbeiten, La Halle de St. Pierre, Paris |
2003 | Grosskulptur «Doppelrüssler» PSI Paul Scherrer Institut, Würenlingen |
2003 | Skulpturenweg/Platzgestaltung, Josephsheim, Bremgarten/AG |
2001 | Skulpturengruppe, Schulanlage Rudolfstetten |
2000 | Skulpturen im Einkaufszentrum Down Town, Bahnhof Stadelhofen, Zürich |
2000 | 3 Doppeleulen auf Säulen, Verkehrskreisel, Widen/AG |
2000 | Handsitzskulptur Kunsthaus Rehau, Deutschland |
1999 | Skulptur, Kinderdorf Pestalozzi, Trogen |
1998 | Platzgestaltung, Spielplatz Zelgli, Lenzburg/AG |
1997 | Drachen, Museum Bellerive, Zürich |
1996 | Bemalung für zwölf Betonmisch-Lastwagen, Holderbank-Cement, Zürich |
1995 | Kakadus, Brunnenanlage, Spreitenbach/AG |
1995 | Platzgestaltung, «Kulturlokal Alte Mühle», Rubigen(BE |
1990 | Platzgestaltung, Berghotel Uto Kulm auf dem Üetliberg, Zürich |
1990 | Lichterbaum mit vier Kometen, Kaderschule der SBG, Zürich |
1989 | «Vogelmensch», Fachhochschule Aargau, Windisch/AG |
1985 | Stierkopf-Fassade, «Haus zum Erker», Justus Dahinden, Zürich-Witikon |
1984 | «Wiener Eulenmensch», Bibliothek der Technischen Universität, Wien |
1982 | «Schlangenbrücke», Klingnau/AG |
1971 | Betonskulpturen für «Tantris», München |
Artikel in Passages/Passagen
(französisch und englisch)
«Reste à espérer que Bruno Weber aura les moyens matériels de réaliser ses projets de nouvel art primitif, et d'opposer ainsi de nouvelles valeurs à la stérilité croissante.»
Harald Szeemann
«It only remains to be hoped that Bruno Weber will actually be able to realize his projects, which evince new and original creative power, and thus set 'new values' against the growing sterility.»
Harald Szeemann

Zu Besuch
bei Jakob und Gunda Dimitri (2002)
Foto: maw

Erika Burkart,
Aargauer Schriftstellerin, vor der Dichterlesung
im Atelier
Foto: maw